Es ist ein hochinteressantes Projekt, das hier PAUL HOUSDEN nur über's Netz vertreibt, darum hier unsere ganz heiße Empfehlung:
Paul Housden ist ein in London ansässiger australischer Künstler, Multiinstrumentalist und Komponist, der geheimnisvolle Jazz-Funk-Grooves mit strahlenden Harmonien und einsiedlerischen Texten kombiniert. Auf seinem zweiten Soloalbum "Memoirs of a Projectionist" verwendet er seine mehrspurigen Stimmüberlagerungen, um den gespentischen Sound gesichtsloser Backgroundsänger von Früh-70er Produktionsmusik zu beschwören, während er seine rhythmische Inspiration von Jazz-Fusion-Größen wie Roy Ayers oder Steely Dan bezieht.
Ursprünglich aus Melbourne kommend, führten Pauls vielseitige musikalische Abenteuer ihn um die ganze Welt und schließlich nach London, wo er nicht zuletzt als Frontmann und Produzent der Psych-Funk-Combo Gentlemen bekannt ist, sowie als bewandter Werbe-, Film- und Fernsehkomponist. So schrieb er die Themenmusik für die ITV2-Shows „2Awesome“ und „Dating In The Dark“ und komponierte Werbemusiken für Axe/Lynx, Baileys, Esso, Surf und viele andere. 2016 komponierte er den Soundtrack zum Kurzfilm „Homebodies“, nominiert als „Best Narrative Short“ beim Festival South By Southwest.
Mit "Memoirs of a Projectionist" rückt Housden seine cineastische Erfahrung in den Mittelpunkt und zaubert Bilder herbei, die von 70er-Blaxploitation-Verfolgungsjagdszenen bis Weltraum-Cocktailparties reichen, während der einsame Erzähler – ein fiktiver Mitt-70er Filmvorführer – die sich drehenden Bänder mit unbeteiligtem, starrem Blick beobachtet.
Paul Housden schrieb und produzierte dieses Mini-Album auf unkonventionelle Art und Weise. Ohne fertige Songs durchsuchte er seine Festplatten nach übrig gebliebenen Drum-Grooves aus verschiedensten Projekten, arrangierte sie neu und fügte neue Ebenen und Spuren hinzu, um ganz am Ende Texte und Musik dazu frei am Mikrofon zu improvisieren.
Der Titeltrack des Albums ist ein hypnotischer Vordämmerungsspaziergang durch leere Stadtstraßen, mit eindringlichen Harmonien, farbenfrohen Synthies und einem Jazz-Rock-angehauchten Groove. Der Text erzählt von eben jenem tragischen Filmvorführer, der Band für Band abspulen lässt, während die Kinobesucher den Saal füllen, um ihren eigenen Problemen zu entkommen, ohne sich des „Mannes hinter dem Schimmer“ überhaupt bewusst zu sein.
"Memoirs of a Projectionist" erscheint am 6.Oktober digital über das Label Humtracks.